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Der Schmetterling ~ Nr.36

Sonntag, 19. Mai 2024
Lernen fürs Leben Siegen e.V.

0271-7411-0102  ~  www.lfl-siegen.de

Es wächst der Sinne Macht
Im Bunde mit der Götter Schaffen,
Sie drückt des Denkens Kraft
Zur Traumes Dumpfheit mir herab.
Wenn göttlich Wesen
Sich meiner Seele einen will,
Muss menschlich Denken
Im Traumessein sich still bescheiden.


Maifest! Noch 6 Tage!

Wir freuen uns auf ein fröhliches Zusammensein am Samstag, 25. Mai 2024, 11 bis 17 Uhr an der Rudolf Steiner Schule Siegen. Laden Sie noch Freunde und Bekannte ein, mitzukommen!

Tag der Begegnung

Natürlich wollen wir niemanden vom Besuch des Maifestes abhalten, müssen Ihnen aber doch beichten, dass wir zeitgleich beim Tag der Begegnung auf dem Jakob-Scheiner-Platz präsent sind. Da waren wir in der Terminplanung noch nicht professionell genug und hoffen, dass wir auch umgekehrt niemanden vom Besuch dort abhalten. Vielleicht lässt sich ja beides miteinander kombinieren? Jedenfalls freuen wir uns, dass wir wieder dabei sind, nach 4 Jahren Pause wegen Corona und anderen unvorhergesehenen Ereignissen, und sozusagen im neuen Kleid. Siehe auch die Website der Stadt.

Neu und Alt ~ und Alt und Neu

Liebe FreundInnen und MitstreiterInnen, wir zwei (Ingeborg und Gabriela) freuen uns, dass am Ende der Pfingstwoche außer unserem Fest noch ein besonderes Ereignis bevorsteht: der Förderverein der Johanna-Ruß-Schule (Verein zur Förderung der Waldorfschule für Erziehungshilfe) lädt am Freitag zur Mitgliederversammlung ein.

Wie die meisten von Euch wissen, gehören wir beide zu den Gründungsmitgliedern dieses Vereins und später der Schule. Nunmehr sind wir aber auch mit Herz und Seele bei unserer neuen Initiative dabei. Darum bewegt es uns, wie Alt mit Neu, Neu mit Alt umgeht. Ein Generationswechsel?? Hmm. Viele von uns haben als Eltern den Auszug unserer Kinder aus dem Haus erlebt ~ oder manchmal ist die Situation auch anders herum. In jedem Fall: der Abschied ist eine besondere Stunde, auch wo es zwischen Alt und Jung geknirscht haben mag. Eine aufrichtige Begegnung (notfalls auch, wo nur eine der beiden Seiten dazu bereit ist) wird beiden helfen, Gutes mit in die Zukunft hinüber zu tragen! Insofern würden wir uns freuen, wenn viele von uns, sofern sie dort Mitglied und eingeladen sind, an dieser Stunde teilnehmen, auch wenn es manchem schwer fällt! Es hilft beiden! I. L.-K.     G. E.-H.

Schulkonzept in Häppchen:  Religion und Religionsunterricht

Wie haltet Ihr es an Eurer Schule mit der Religion? Wird irgendein besonderer Glaube, eine spezielle Weltanschauung gelehrt?

Natürlich nicht ~ wie könnte das sein? Wir wollen ja eine Waldorfschule sein, und eine solche ist ganz selbstverständlich religiös-weltanschaulich neutral. Schließlich gibt es Waldorfschulen rund um den Erdball in den verschiedensten Ländern und Kulturen. Und schauen Sie einmal bei dem in Karlsruhe beheimateten Verein „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners“ (www.freunde-waldorf.de), wie sich Waldorfpädagogik gerade auch in den verschiedenen Krisen- und Kriegsgebieten dieser Welt als Notfall- und Traumapädagogik bewährt.

Ja, die Anthroposophie, mit der sich die LehrerInnen so gern beschäftigen, ist schon etwas Spezielles und verlangt einem einige Anstrengung ab. Aber zugleich ist sie ganz klar „für alle Menschen“ gedacht und die universellste, weltbürgerlichste Angelegenheit, die man sich vorstellen kann. Außerdem: so sehr sie eine Hilfe für den Lehrer sein kann, ist sie absolut kein Inhalt des Unterrichts.

Woran liegt es, dass Waldorfpädagogik sich so produktiv in die verschiedensten Umgebungen einbringen kann? Vielleicht ist es die schlichte Haltung der Verehrung dessen, was ist. Warum sollten wir nicht einfach dem, was uns umgibt, mit der wohlwollenden Offenheit unseres Wesens begegnen? Das nannte man mit einem altertümlichen Wort „Ehrfurcht“, heute eher „Achtsamkeit“. Der Morgenspruch, den wir mit den Kindern der unteren 4 Klassen sprechen, drückt diese Grundhaltung aus:

Der Sonne liebes Licht,
Es hellet mir den Tag;
Der Seele Geistesmacht,
Sie gibt den Gliedern Kraft;
Im Sonnen-Lichtes-Glanz
Verehre ich, o Gott,
Die Menschenkraft, die Du
In meine Seele mir
So gütig hast gepflanzt,
Dass ich kann arbeitsam
Und lernbegierig sein.
Von Dir stammt Licht und Kraft,
Zu dir ström' Lieb und Dank.               (R.Steiner)

Vielleicht erleben Sie, dass „Gott“ in diesem Spruch nicht einfach nur ein Wort ist. O ja, wir wünschen den Kindern, dass sie ihre Welt (den „Sonnen-Lichtes-Glanz“) nicht als unpersönlich, sondern eben als „Person“ erleben ~ wofür es eben dieses Wort gibt … Im täglichen Sprechen dieses Spruches mit den Kindern erfahren wir Klassenlehrer, dass dieses Erlebnis und diese Haltung ~ wenn man will also „Religion“ ~ ganz natürlich in ihnen angelegt ist. Es fließt von selbst vom Erleben (das „Licht“) ins Tun und Beteiligtsein („Lieb und Dank“). Ein solcher Spruch, neben vielem anderen, bringt Schätze hervor, die in den Kindern leben.

Neben dieser allgemeinen Haltung, die alle Unterrichte durchziehen sollte, gibt es ~ so planen wir ~ durchaus auch speziellen Religionsunterricht. Prinzipiell öffnen sich Waldorfschulen hier den Religionsgemeinschaften und bieten je nach Elternwunsch Unterricht in verschiedenen Konfessionen an. Das werden wir vermutlich auch an der neuen Schule nicht leisten können, sondern es wird wieder das bewährte Modell sein: ein gemeinschaftlicher, allgemein christlicher Unterricht für alle. An unserer Stammschule hatten wir den Eltern stets freigestellt, am Religionsunterricht und sogar an dem besonderen kleinen „Gottesdienst“ einmal zu hospitieren. So gut wie alle Eltern ~ auch etwa die muslimischen ~ waren einverstanden mit dem gemeinsamen Unterricht. Das wundert uns nicht, denn es ist eindrücklich, wie die Kinder, gerade auch diejenigen mit innerer Unruhe, in diesen konzentriertesten, stillsten Viertelstunden zu sich kommen. Wir freuen uns, dass die Menschen, die das ermöglicht haben, uns wieder zur Verfügung stehen werden.

Klingelingelingeling … !

Fördern fürs Leben Siegen e.V. ~ IBAN: DE88 3846 2135 7309 8400 16 ~ Danke für Ihre Spende!


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