Lernen fürs Leben Siegen e.V.
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Der Schmetterling ~ Nr.33

Sonntag, 28. April 2024
Lernen fürs Leben Siegen e.V.

0271-7411-0102  ~  www.lfl-siegen.de

Im Lichte, das aus Geistestiefen
Im Raume fruchtbar webend
Der Götter Schaffen offenbart:
In ihm erscheint der Seele Wesen
Geweitet zu dem Weltensein
Und auferstanden
Aus enger Selbstheit Innenmacht.


Maifest! Noch 27 Tage!

Wir freuen uns auf ein fröhliches Zusammensein am Samstag, 25. Mai 2024 an der Rudolf Steiner Schule Siegen. Dort können Sie übrigens ~ neben allen Attraktionen ~ auch wieder aus erster Hand mehr darüber erfahren, wie es mit der Schulgründung steht. Hier eine Ansicht des Flyers, den Sie gern gedruckt zum Verteilen bei uns bestellen können.

Tanz in den Mai!

Schwingen Sie Ihre Tanzbeine am Dienstag, 30. April 2024, ab 19:30 Uhr in der Johanna-Ruß-Schule, Numbachstr. 3, Siegen, mit dem Folkclub Siegen. Diese fröhliche Gemeinschaft mit ihren internationalen Folkloretänzen passt gut zu unserer Pädagogik und hat schon viele unserer Feste begleitet. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Kommen Sie zum Tanz in den Mai ~ dort können Sie auch die Folgetermine erfahren, denn die TänzerInnen treffen sich regelmäßig (im Sommer im Schlosspark)!

Unser Schulkonzept in Häppchen

Den „Klappspiegel“ haben wir beerdigt ~ nein, nur in den Schuppen geschmissen, denn wer weiß, vielleicht wird er noch mal gebraucht. Aber es ist Frühling und überhaupt will man nicht mehr im Dunkeln herumstöbern. Bringen wir das Wertvolle hinaus ins freie Land, in die Zukunft!

Wie wir uns die neue Schule vorstellen, das tragen wir ja aufgrund unserer langen Erfahrung umfangreich in uns. Wenn man das jemandem erzählen will, kann man gar nicht alles auf einmal rüberbringen. Und wenn wir unser schriftliches Konzept irgendwo vorlegen, heißt es: „Haben Sie das nicht kürzer?“

Ab jetzt machen wir es so: mit jedem Schmetterling bringen wir ein kleines „Häppchen“ von unserm Schulkonzept. Das kann man besser verdauen.

Herzliche Einladung an Sie: was interessiert Sie, was wollten sie schon lange wissen über unsere (geplante) Schule? Schreiben Sie uns einfach ein Stichwort, eine Frage, und wir bereiten das nächste Häppchen zu.

Den Anfang machen wir mit der wichtigen Frage, die uns oft gestellt wird:

Schulkonzept in Häppchen  Warum Förderschule?

„Eine Schule für alle“ ~ das möchten wir schon gerne sein, irgendwie. Dennoch sind es die Kinder mit besonderen Schwierigkeiten, auf die wir unsere Aufmerksamkeit und Arbeit richten. Warum wollen wir ihnen eine besondere Schule („Förderschule“) anbieten?

Ist es nicht überflüssig, Kinder überhaupt zu „sortieren“ nach „normal“ und „anders“, egal ob man das „Andere“ dann „Behinderung“ nennt oder wie auch immer? O ja, das ist nur spießbürgerliche Gewohnheit ~ mit dieser Aussage führte niemand geringeres als Rudolf Steiner in den „Heilpädagogischen Kurs“ ein, der in diesem Jahr 100 Jahre alt wird. Warum dann Schulen für besondere Kinder? Ganz einfach: die Spießbürgerbrille abzulegen heißt ja nicht, unaufmerksam zu werden, im Gegenteil. Aufmerksamkeit nämlich darauf, was andere Menschen, in diesem Fall Kinder, brauchen. Wenn man dies als Leitschnur nimmt, dürfte man dem Ziel von Inklusion näher kommen. Zurecht mahnte man damals, als dieser Begriff aufkam, dies dürfe nicht heißen, den Kindern Aufmerksamkeit zu entziehen und Förderschulen unbedacht abzuschaffen.

Was „unsere“ Kinder brauchen, haben wir in der Praxis erfahren. Das wichtigste: Überschaubare Klassen und Verhältnisse überhaupt, stabile Beziehungen. Unsere maximale Klassengröße von 12 Kindern ermöglicht es, dass die Lehrkraft (zu ihrer Rolle später etwas) einen Draht zu jedem einzelnen Kind hat, der intensiv genug ist.

Was ohne diesen Draht ist, konnte man in der Corona-Zeit erleben. Wenn es für andere Kinder schon schwierig genug war, am „Distanzunterricht“ teilzunehmen (zu Hause am Bildschirm), so war das für die meisten Kinder mit Behinderungen fast unmöglich. Sie brauchen deutlich mehr als andere die direkte, sinnliche Ansprache, im Raum „hier und jetzt“.

Das funktioniert aber auch nicht, wenn 20 oder mehr andere Kinder da sind. Ein Integrationshelfer kann zwar theoretisch versuchen, alles und jedes, was der Lehrer sagt und tut, zu „übersetzen“ für ein besonderes Kind. Aber dann geht der „Draht“ eben um eine Ecke, und vor allem bekommt das Kind das Gefühl, es sei irgendwie nicht ganz in Ordnung.

Man sagt ja auch, ein Kind „kommt in der Schule nicht mehr mit“, und meint die „Leistung“ damit, das Lernvermögen, aber nicht nur. Denn am schlimmsten ist für ein Kind, wenn es das Gefühl hat, es gehöre nicht mehr dazu. Das muss gar kein böser Wille der andern Kinder sein. Wir haben viele Kinder erlebt, die als Quereinsteiger z.B. in der fünften Klasse zu uns kamen und schon eine echte Leidensgeschichte hinter sich hatten.

Das Zugehörigkeitsgefühl halten wir für das allerwichtigste für ein Schulkind. Das muss die Grundlage für das Lernen sein. Deshalb wollen wir für Kinder, bei denen der „Förderbedarf“ früh absehbar ist (und man kann nur mahnen, die Augen ehrlich zu öffnen), eine „Schulzeit aus einem Guss“ von der 1. bis zur 12. Klasse anbieten.

Ist unsere Art von Schule ein „Schonraum“, der die Kinder verzärtelt? Ein geschützter Raum, ja. Er kann Kräfte wecken, er macht nicht schwach. Oder, wenn Sie zuhause in Ihrer Familie glücklich sind, haben Sie das Gefühl, das schwächt Sie für das Leben draußen?

Nehmen Sie übrigens alles, was wir hier beschrieben haben, als unsere persönlichen Eindrücke und Einschätzungen. Wir wollen keine anderen Modelle schlechtreden. Überhaupt: am besten können wohl die Kinder und Eltern spüren, was richtig ist. Wir sind froh, dass die Schulform „Förderschule“ (um die uns einige andere Länder beneiden) bei uns erhalten geblieben ist als Angebot. Die Freiheit zu wählen sehen wir als kleines Stück der Freiheit im Bildungswesen, die es überhaupt noch viel weiter zu entwickeln gilt in der Zukunft.

Kleine Frage noch

Kennt jemand den Lottogewinner? Dann bitten wir um diskrete Vermittlung eines Kontaktes. Wir würden ihm gern eine kleine Frage stellen …


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