Lernen fürs Leben Siegen e.V.
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Der Schmetterling ~ Nr.20

Sonntag, 28. Januar 2024
Lernen fürs Leben Siegen e.V.

0271-7411-0102  ~  www.lfl-siegen.de

Danke!

Danke für die vielen Vereinsbeitritte, die es in der Folge der Mitgliederversammlung noch gegeben hat! So fühlt sich das gut an. Es bleibt weiterhin ganz leicht, dem Förderverein beizutreten: Formular ausdrucken, ausfüllen und an uns schicken! Demnächst ist auch endlich das Konto eröffnet, so dass wir ab und zu mit dem „Klingelbeutel“ herumgehen können…

„Zukunftstagung Pädagogik“

Die Grundlagen unserer Pädagogik sollten wir immer wieder stärken, gerade in turbulenten Zeiten. Gelegenheit dazu ist auf einer Tagung am Freitag/Samstag 15. und 16. März im Rudolf Steiner Haus in Stuttgart. Frühbuchung bis 15. Februar ermäßigt! Hier der Flyer. Möchte jemand hinfahren? Dann könnte er zugleich unser Projekt vorstellen, denn es gibt dort einen „Markt der Initiativen“! Gerade für solch junge Projekte wie unseres ist es wichtig, auch überregionale Kontakte zu haben. Auf gehts, mal eine etwas andere Wochenend-Städtetour!

Solawi Wisserland

Haben Sie inzwischen herausgekriegt, was „Solawi“ heißt? Wenn nicht: ein Grund mehr, die Infoveranstaltungen vom Hof Schützenkamp mitzumachen, die nochmals angeboten werden: Donnerstag, 22.02.2024 an der Rudolf Steiner Schule Siegen, und vorher Montag 19.02.2024 online. Aber hier gibts mehr Infos.

Wohnung in Siegen-Seelbach zu verkaufen

Ja, wir senden auch Kleinanzeigen, wenn wir Platz haben, natürlich kostenlos! In einer (wachsenden) Gemeinschaft gibts immer mal Kaninchenställe zu verschenken, wird Kinderbetreuung gesucht usw. Und dann sind wir schon eingeübt, wenn’s demnächst um Zementmischmaschinen oder Bohrhämmer geht. Geben Sie uns einfach Ihre Anzeige herein. Ihre Kontaktdaten veröffentlichen wir allerdings nicht (denn unsere Schmetterlinge stehen ja im Netz), sondern als „Kunde“ schreibt man einfach an markt@lfl-siegen.de, und wir leiten das dann an den Anbieter. Wie hier bei der Wohnung:

Helle Dachgeschosswohnung mit schönem Ausblick

Sie hat 84 qm, 3 Zimmer, Balkon, 2 Stellplätze, Keller … Die Lage ist sehr schön, man schaut auf Seelbach und Trupbach hinunter, hat es nicht weit zum Wald, hat sehr nette Nachbarn. Für ein Paar ist die Wohnung gut geeignet, ab 3 Personen muss man überlegen mit der Zimmeraufteilung. Der Preis ist bei ca. 225.000 € angesiedelt, ist aber beweglich. Melden Sie sich unter markt@lfl-siegen.de

Der Klappspiegel  Was ist das?

~ alte Kamellen ~ bewahrenswerte Schätze ~ Klappspiegel öffnen ~

Unsere EWS (ehemalige Wirkensstätte) war vergangene Woche nochmal kurz Thema in „der“ bewährten Lokalzeitung, und wir bitten vorab um Verständnis, wenn wir dies etwas länger kommentieren. Was es zu melden gab, war zwar schon einige Wochen alt, nämlich dass die volle Markenlizenz für die EWS durch die Funktionäre des Verbandes wieder bestätigt wurde. Der Herr vom Lokalblatt hatte sich ja gerade in jenen Wochen in eine höhere Liga des „Investigativen“ hochgearbeitet und hatte vielleicht nicht mehr soviel Zeit für kleine Fische. Oder ist er nachdenklich geworden, ob er aufs richtige Pferd gesetzt hat? Jedenfalls ist der Artikel moderat und tut so (jetzt ohne die alten Verunglimpfungen), als wäre da an der EWS eben ein ganz normaler „Konflikt“ abgelaufen, den man mittels „Umstrukturierung“ erfolgreich aus der Welt geschafft habe und nun „aufatmen“ könne.

Geschenkt ~ wir brauchen diese Darstellung hier nicht umfänglich zu widerlegen. Putsch bleibt Putsch; Wahrheit setzt sich früher oder später durch; und ja: die gestohlene Gans geht uns nach wie vor nicht aus dem Sinn. Das stört aber unser neues Geschäft nicht: vielleicht haben wir irgendwann zwei Gänse. Technisch ist das kein Problem, und kräftemäßig werden wir sehen, was möglich ist.

Ein Blick aber noch, um des Lernens willen, auf die „Lizenz“ und den Verband (siehe auch die früheren Klappspiegel in Nr.12 und Nr.13). Der Verband spricht nicht so salopp von „Lizenz“, denn natürlich darf man dabei nicht an Marken wie Coca-Cola denken, als würde aus „wirtschaftlichen“ Motiven (was man heute, ohne Dreigliederung, so nennt) um Marktchancen geschachert. Dass in den 1980er Jahren für unsere pädagogische Richtung ein Namensrecht angemeldet wurde, ist kaum bekannt geworden und war der Verbandsspitze vielleicht selbst ein bisschen peinlich. Man begründete den Namensschutz mit der Gefahr, dass es durchaus mal einen Missbrauch der geistigen Sache geben könnte ~ aus wirtschaftlichen Motiven, von äußeren Akteuren. Besonders unangenehm war jedoch die Vorstellung, es käme zu Problemen bezüglich des Namensrechtes mit Mitgliedseinrichtungen selbst. Man wusste: dann würde man sich auf „geistige“ Art auseinandersetzen müssen: offenes, ringendes Gespräch, so wie man in den einzelnen Schulen jahrzehntelang Selbstverwaltung (bis hin zu Kündigungen) geübt und ausgeübt hat.

Diese Ära ist ganz offensichtlich vorbei. In unserm Fall wurde die Drohung mit Lizenzentzug kurzerhand instrumentalisiert, um eine längst heimlich vorbereitete lokale „Machtübernahme“ zum Ziel zu führen. Die „Beschwerdestelle“ des Verbands anzurufen, nützte uns rein gar nichts. Und jetzt, ein Jahr nach dem Putsch? Dass die Zustände an der EWS so ziemlich das Gegenteil dessen sind, was Inhalt der lizenzierten „Marke“ sein sollte, sieht jeder, der diese ehemals geschätzte Einrichtung kennt. Nicht nur die Zahlen bestätigen das, von denen der Zeitungsbericht nochmals einige nennt. Unsere Schätzung von einem Drittel der Schüler, die weggehen würden, hat beängstigend exakt zugetroffen. Wie man hört, wurde händeringend eine pädagogische Fortbildung herbeigeholt, weil ja im Sinne der Marke kaum Substanz da ist. Denn zu den 6 Gekündigten hatten noch weitere 10 KollegInnen den Laden verlassen ~ die fast komplette Riege derjenigen, die die „Marke“ geradezu lokal verkörpert hatten. Abgesehen davon ist es eine Illusion, zu glauben, man könne an einem lebendigen Bildungsort mal eben dreiviertel der Mannschaft auswechseln, ohne dass sich die niederen Motive dieses Aktes in die Historie einbrennen.

Uns selbst ist eigentlich nicht das äußere Markenzeichen als solches wichtig, aber der Kern, der von Anbeginn damit gemeint war. Und dieser Kern ist ja tatsächlich eine wiedererkennbare, ausstrahlende Mitte. Wenn ein gewisser Rudolf Steiner uns eine „Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik“ geschenkt hat, so ist dieser Vortragskurs (neben anderen) ein Zentrum, ein Kristallisationspunkt, an dem sich über 100 Jahre hin eine starke und erfolgreiche Bewegung gebildet hat, immer wieder neu an diesem Mittelpunkt zusammengekommen ist. Und Steiner sah durchaus diese Bewegung so, dass sie ein einheitliches, mit der Schul-Marke und sogar mit seinem persönlichen Namen verbundenes öffentliches Bild zeigen müsse und werde. Das sei aber keine Aufgabe äußerer Organisation, sondern werde sich von selbst ergeben. Analog heißt es in diesem Kurs, der ja zur Begründung der Stuttgarter Modellschule gehalten wurde: eine Schulleitung werde es nicht geben, denn jeder Lehrer müsse voll verantwortlich sein. Ein „Ersatz für die Schulleitung“, nämlich was die Schule zu einer Einheit mache, werde durch das Inhaltliche des Vorbereitungskurses gegeben. Hui! Die Kraft zu solchem Mitte-Bilden kann wohl nur jemand seinem „Werk“ mitgeben, der in der Lage ist, die tiefsten Bedürfnisse seines Zeitalters zu erfassen und aus seiner überragenden hochverantwortlichen Individualität heraus systematische Antworten darauf zu einem lebendigen Ganzen zu gestalten. ~ Von den Lehrern erhoffte sich Steiner, dass jeder so frei und verantwortlich, wie er es eben kann, in und an dem Ganzen mitwirkt.

Die EWS dagegen ist froh, dass sie jetzt endlich einen Schulleiter hat ~ so berichtet es jedenfalls der dazu Ernannte selbst der Zeitung. Dies sei von den Funktionären gefordert worden.

Unsere Zukunftssorge gilt weniger der lebendigen geistigen Mitte (die sich durchsetzen wird) als dem Schicksal der äußeren Schale, die fürs Leben jetzt doch auch gebraucht wird! Umso krasser empfinden wir es mit, wenn die Funktionäre sich auf eine derart schiefe Bahn begeben, und der pädagogische Schulbetrieb ebenso. Wir befürchten, dass der überregionalen Bewegung nachhaltiger Schaden entsteht, indem solche lokalen, leichtfertig herbeigeführten Desaster (wir sind vielleicht nicht ganz ein Einzelfall) nicht beizeiten korrigiert werden. Und zwar offen, denn ein verschämtes Abwarten wird den Schaden nur weiter verfestigen. Wir werden dieses Schicksal also weiter verfolgen.

Zwei Anmerkungen zur Klappspiegelei: a) Wenn Sie Fragen zu unsern Aussagen oder zu unserer Methode haben: fragen Sie uns! b) Wenn der Klappspiegel nervt: Klappen Sie ihn zu!


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