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Der Schmetterling ~ Nr.82

Sonntag, 22. Juni 2025
Lernen fürs Leben Siegen e.V.

0271-7411-0102  ~  www.lfl-siegen.de

Der Welten Schönheitsglanz,
Er zwinget mich aus Seelentiefen
Des Eigenlebens Götterkräfte
Zum Weltenfluge zu entbinden;
Mich selber zu verlassen,
Vertrauend nur mich suchend
In Weltenlicht und Weltenwärme.


Johanni-Gedicht

Das Fundament
Sei wahr und wirf ihn weit zurück
Den Schleier über Deinem Blick
Und sieh’ dich wie einen Andren an
Und benenn’ es alles was du getan!
Die Wahrheit ist ein scharfes Schwert
Das mitten durch die Seele fährt.
Der Zauber weicht, es flieht der Schein,
Die Luftgebäude stürzen ein.
Und wenn der Staub verronnen ist,
So nimm dich selber, wie du bist.
Und baue wieder und bau’ zu End
Auf dies bescheidene Fundament.

Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898)

Wir hörten das Gedicht am Mittwoch bei der Urnenbeisetzung von C. L.-R. ~ Aber warum „Johanni-Gedicht“? Ist die Johanni-Zeit nicht die Zeit des frohen, unbeschwerten Draußenseins, statt der Einkehr? Nicht nur! Es braucht auch die Kraft, die dem Sich-Verflüchtigen entgegengesetzt ist. Für das Johanni-Feiern mit den Kindern deuteten wir das schon an. Als LehrerIn lernt man um diese Jahreszeit am meisten fürs Leben, beim Schuljahresrückblick und Zeugnisschreiben. Oder was die „Schönheit“ oben im Wochenspruch angeht, sei es Naturschönheit oder Kunst: wenn sie intensiv ist, ist sie mit leisem Schmerz verbunden ~ vielleicht, weil auch in ihr das „scharfe Schwert der Wahrheit“ enthalten ist.

Für uns Erwachsene „malte“ Rudolf Steiner 1923 in einem Vortrag die „Johanni-Imagination“ hin: dort heißt es, dass Uriel, der Erzengel des Hochsommers, mit „mahnender Gebärde“ in den Menschen das „historische Gewissen“ anregt, „das insbesondere in der Gegenwart außerordentlich schwach entwickelt ist.“

Soeben flattert ein Newsletter mit Büchern zur Johanni-Zeit herein ~ vielleicht funktioniert der Link auch bei Ihnen.

Johanni-Vortrag

Am Dienstag, 24. Juni 2025 (Johanni-Tag) um 19 Uhr, gibt es in der Christengemeinschaft Siegen (Melanchthonstr. 61) einen Vortrag mit dem Priester Nils Cooper aus Köln-Mitte, zum Thema: „Was muss ich bekennen, um bekennen zu können? Von meiner Suche nach einem zeitgemäßen Christentum“. Für die Christengemeinschaft, bei der wir uns stets bedanken für die Raum-Nutzungsmöglichkeit für unsere Arbeit, reichen wir die Einladung weiter:

„Johannes der Täufer bekannte sich zum Christus, der bei der Jordantaufe in Jesus von Nazareth eingezogen war. Er legte Zeugnis für ihn ab. Wie sieht es mit unserem Bekenntnis zum Christus aus? Was braucht es dazu? Braucht es dafür noch eine Kirche? Sind die Kirchen, ist die Christengemeinschaft aktuell, zeitgemäß? Solche Fragen bewegen viele Menschen, innerhalb und außerhalb der Kirchen. Der Vortrag von Nils Cooper wird uns bestimmt anregen, mit unseren eigenen Fragen und Bekenntnis-Schritten weiter zu kommen. Bringen Sie gerne Freunde und Nachbarn mit.“

Stellenangebote …

… können wir leider noch nicht selbst präsentieren. Aber vielleicht mögen Sie der Rudolf Steiner Schule Siegen helfen, die immer wieder mal, so auch aktuell und recht dringend, weitere pädagogische Kräfte sucht.

Zirkus …

… gibt es am Sonntag, 6. Juli 2025, ab 15 Uhr in der Freien Waldorfschule Oberberg. Näheres folgt.

Jahres-Klappspiegel  Was ist das?

~ alte Kamellen ~ bewahrenswerte Schätze ~ Klappspiegel öffnen ~

Einmal im Jahr darf sich wohl ~ natürlich nur durch Ihren Klick ~ der Klappspiegel öffnen, als kleiner Lagebericht. Johanni ist kein schlechter Zeitpunkt, siehe oben.

Es wurde nämlich verschiedentlich gefragt, ob wir nicht an der Mitgliederversammlung an der EWS (unserer ehemaligen Wirkensstätte) teilnehmen wollen, in der kommenden Woche. Wir als Vorstand sicherlich nicht, jedem einzelnen bleibt es ja unbenommen. Irgendeine Aktion oder Show wäre kontraproduktiv. Auch letztes Jahr war unsere Teilnahme ja nicht als Aktion oder Show intendiert. Wir hatten im Klappspiegel vom 26. Mai 2024 eine Quintessenz des Abends gezogen (und wohlweislich ergänzend den Punkt „Kinder, Eltern, Lehrer“ dazugestellt).

An der damit umrissenen Situation hat sich nun, soweit wir Einblick haben, insoweit nichts geändert.

Das heißt: es geht nicht nur um Gesprächsbereitschaft (die zweifellos bei uns vorhanden wäre), sondern um eine Minimalbasis für gemeinsames Wollen. Wer seine eigenen Wurzeln so negiert (und dies nunmehr auch angesichts des herannahenden Jubiläums), wer so ganz ohne das „scharfe Schwert der Wahrheit“ ein „Fundament“ zu haben meint, mit dem teilen wir eine solche Basis sicherlich nicht. Den aus materiellen Gründen Mitlaufenden sind wir nicht gram; und es gibt auch Verbindungen, die wir wertschätzen; ja wir helfen sogar. Bei Geschehnissen dieser Art muss man sich, wie bei unserer Schulgründung, wohl ohnehin andere Zeithorizonte angewöhnen.

Wir danken den Menschen, die, der EWS verbunden, ihre Hoffnungen nicht begraben wollen und sich in diesem Sinne an uns wenden. Auch wir begraben sie nicht, aber sehen eindeutig, dass wir sie zurückstellen müssen. Manche fragen „An was hängt es denn?“ ~ in der Tat: an nicht viel. Aber es ist wie es ist. Das „Fundament“ ist dort der eigene, etablierte Betrieb.


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